Prüfung Heizöltank nach AwSV und WHG

Prüfung Tanks AwSV unterirdisch und oberidisch

Bei der in § 46 Abs. 1 AwSV geregelten Kontrollpflicht durch den Betreiber ist vor allem eine Eigenüberwachung in Form einer regelmäßigen Sicht- und Funktionskontrolle des Heizöltanks gemeint.
Heizöltanks sollten in regelmäßigen Abständen von etwa drei Monaten durch den Betreiber durch Sichtkontrolle geprüft werden.
Sofern es zu einem Schadensfall oder einer Störung kommt, muss die Heizöltankanlage unverzüglich außer Betrieb gesetzt werden.
Zu einer regelmäßigen Sicht- und Funktionskontrolle gehört die Überprüfung der Dichtheit der Anlage und der Funktionstüchtigkeit der Sicherheitseinrichtungen, wie etwa dem Leckanzeigegerät (Betriebsleuchte an?). Ist ein starker Gerucht nach Heizöl vorhanden? Sind Ölflecken auf dem Boden oder Rostflecken auf der Anlage zu sehen? Ist der Heizöltank beschädigt, sind Risse vorhanden oder ist der Tank verformt? Ist der Auffangraum beschädigt oder verunreinigt? Das beste Warnzeichen ist , wenn es penetrant nach Heizöl riecht.
Wer eine Unregelmäßigkeit am Heizöltank feststellt, sollte man unverzüglich einen Fachbetrieb nach WHG rufen. Sollte Öl ausgetreten sein, muss man den Schaden melden. Kontaktstellen sind die zuständige untere Wasserbehörde des jeweiligen Landkreises oder die nächste Polizeidienststelle.
Erdtanks und oberirdische Tanks mit mehr als 1000 Liter Fassungsvermögen, die in einem Wasserschutzgebiet liegen, sowie grundsätzlich alle Heizöltanks mit mehr als 10.000 Liter Fassungsvermögen müssen regelmäßig mindestens alle fünf Jahre geprüft werden.

Die regelmäßige Prüfung von Öltanks durch Sachverständige:

- Unterirdische Öltanks – Erdtanks, müssen im Abstand von fünf Jahren geprüft werden. Liegen die Tanks in Überschwemmungsgebieten, muss die Überprüfung alle 2,5 Jahre stattfinden.
- Öltanks größer 1.000 Liter – sie müssen regelmäßig geprüft werden, wenn sie in gekennzeichneten Überschwemmungsgebieten betrieben werden. Dann ist eine Kontrolle alle fünf Jahre durch Sachverständige vorgeschrieben.
- Sind oberirdische im Keller Öltanks größer als 10.000 Liter ist eine Überprüfung auch in Nicht-Hochwassergebieten alle 5 Jahre Pflicht.

Die Fachbetriebspflicht

Gemäß § 45 Abs. 1 AwSV dürfen unterirdische Heizöltanks und oberirdische Heizöltanks von mehr als 1.000 Litern Tankvolumen nur von ausdrücklich zugelassenen Fachbetrieben errichtet, von innen gereinigt, instand gesetzt und stillgelegt werden. Die Gesetze sprechen hier von einer Fachbetriebspflicht. Als Fachbetrieb gilt, wer eine Zulassung nach AwSV besitzt - diese sollten Sie sich zeigen lassen. Nicht der Fachbetriebspflicht unterliegen die Instandhaltung und die Außenreinigung der Öltanks.

Stahltanks

Es handelt sich oft um doppelwandige zylindrische Tanks. Für die Aufstellung im Keller (oberirdisch) werden auch heute noch Tanks vor Ort gefertigt. Stahlbatteriebehälter werden heute nicht mehr produziert, sondern wurden durch Kunststoffbatterietanks ersetzt.
Die Innenkorrosionsschäden durch Wasser ist möglich. Wasser läßt sich im Tank leicht feststellen, meist fällt dann auch der Brenner aus, da die Entnahme unten im Tank stattfindet und Wasser, da schwerer als Öl, nach unten sinkt.
Ein Abtrag durch Korrosion kann nach dem Eindrang von Wasser nach einer Reinigung gemessen werden. Bei rechtzeitigem Erkennen kann der Tank mit einer Beschichtung dauerhaft geschützt werden. Meist ist eine Innenreinigung eines Heizöltanks jedoch nicht nötig, da das Öl den Tank innen schützt und Heizöl nicht verschmutzt ist. Bei einem Mangel an der Auffangwanne, der nur aufwendig zu reparieren ist (zB unter dem Tank), empfiehlt sich der Einbau einer Innenhülle.
Manchmal sind Tanks mit einem Neuanstrich gegen Außenkorrosion zu schützen. Bei richtiger Pflege und einem trockenen Aufstellort haben Stahltanks eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer.
Der Lagerraum selbst sollte weder im Boden noch in den Wänden Risse, Setzungen, beschädigte oder fehlende Beschichtungsteile aufweisen. Zudem sollten die Verschraubungen der Tankbestandteile auf Festigkeit geprüft werden. Die Austrittsöffnung der Lüftungsleitung sollte immer gegen das Eindringen von Regenwasser geschützt sein und hoch genug (nicht über Dachflächen) montiert sein.
Heizöltankanlagen mit unterer Umlaufleitung, wie z.B. bei Stahlblechtanks üblich und auch bei Kunststofftanks aus Anfang der 70er Jahre noch möglich, entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik und sollten ausgetauscht werden.

Kunststofftanks

Heutige Modelle sind geruchsdicht und werden mit einer werksgefertigter zweiten Auffangwanne aus Kunststoff oder Metall ausgeliefert (Tank in Tank System).
Je nach Befüllung werden die Tanks unterschiedlich belastet. (Heben und Senken im mm-Bereich). Das Material versprödet manchmal durch das Alter, verformt und verfärbt sich. Besonders bei UV Bestrahlung durch die Kellerfenster. Es kann dann zum Versagen der Tankwände kommen. Kunststoffe sind immer lichtempfindlich udn sollten vor direktem Licht geschützt werden.
Die Lebensdauer ist begrenzt und hängt stark von den Aufstellungbedingungen ab.
Zur Prüfung des Öltanks sollte visuell die Dichtheit des Heizöltanks, der heizölführenden Rohrleitungen sowie der Befüll- und Lüftungsleitungen geprüft werden. Sollten sich z. b. im unteren Bereich des Öltanks Beulen, sogenannte Elefantenfüße, ausgebildet haben, so ist dies ein Hinweis für mögliche Leckagen und der Austausch des Öltanks sollte durchgeführt werden. Weitere Prüfmängel sind die Absenkung des Tankdaches (Sattelbildung), diese erzeugt Verformungen an den Rohren und kann zu Undichtheiten an den angeschlossenen Rohrleitungen (Befüll-, Entlüftungs-, Entnahmeleitung) führen. Eeine Versprödung, Verfärbung oder Rissbildung z.B. durch Sonneneinstrahlung in den Lagerraum ist bei Kunststofftanks immer negativ zu betrachten. Dies führt vielfach zum Austausch des Kunststoff-Öltanks.
Werden bei der Sichtprüfung von Kunststoff- oder GFK-Öltanks dunkle Ablagerungen an den Wänden festgestellt, so sind diese oft unkritisch. Sie können aber dazu führen, dass der Füllstand nicht mehr genau von außen bestimmt werden kann. In diesen Fällen sollten dann Füllstandsanzeiger nachgerüstet werden.
Ältere Kunststofftanks sollten ausgetauscht vor allem auch wegen des Ölgeruchs. Moderne Tanks haben eine wirksame Diffusionssperre und der Heizölgeruch verschwindet.
Veraltete Heizöltanks zeigen aufgrund von Materialermüdung oft Setzungen und sacken ab. Dadurch setzen sich auch die Anschlüsse und Rohrleitungen mit und können undicht werden; sogar ein Abreißen der Tankanschlüsse ist dann möglich. Eine Befüllung des Tanks sollte dann nicht mehr vorgenommen werden.
Bbeim Volumen von Heizöltanks alter Anlagen sollte man beachten, dass nur eine Heizölmenge von unter 5.000 Litern im Heizraum gelagert werden darf.

GFK Tanks

Angeboten werden einwandige und doppelwandige Batterietanks sowie standortgefertigte, doppelwandige Tanks. Moderne GFK Erdtanks sind mit zwei GFK-Wänden, ältere Erdtanks auch mit Beton als Außenhülle ausgerüstet. GFK-Tanks sind sehr formstabil. Verfärbungen und Versprödung sind durch Lichteinwirkung möglich. Bei optimalen Aufstellbedingungen haben GFK-Tanks eine sehr lange Lebensdauer wie Stahltanks.
Einwandige Tanks werden mit einer Sicherheitseinrichtung gegen Überdruck installiert.

Betonheizöltank mit GFK Innenwand

Erdtanks mit Betonummantelung sind nicht wasserfest. Hier führen Korrosionsschäden an der Betonarmierung oft zur Beschädigung der GFK-Innenwand. Ein Mangel kann durch Begehung festgestellt werden.
Bei Verformungen, Blasen und Zersetzungen der GFK Innenwand muss der Tank meist durch den Sachverständigen stillgelegt werden.

Wir beraten Sie grundsätzlich nur persönlich und würden uns über einen Kontakt mit Ihnen sehr freuen.

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